Frühjahrsversammlung
Es ist Georg Lippacher ein großes Anliegen: „Wir müssen die Zimmerer-Ausbildung an der Berufsschule auf den neuesten Stand bringen“, betont der Obermeister der Zimmerer-Innung Erding. Ein Schritt in diese Richtung ist ihm gelungen: Die Berufsschule Erding bekommt demnächst eine Abbundanlage, ein abschließendes Gespräch mit Landrat Martin Bayerstorfer steht demnächst an. Das verkündete Lippacher bei der Frühjahrversammlung der Innung mit 36 Innungsmitgliedern und weiteren Gastmitgliedern im Gasthaus Strasser in Oberbierbach.
Dabei blickte der Obermeister auf das vergangene Jahr zurück: Unter anderem gab es mehrere Gespräche wegen der Abbundanlage, es standen Neuwahlen an, die Innung veranstalte eine Freisprechungsfeier für die Gesellen in Ottenhofen und Lippacher stellte den Zimmerer-Beruf in der Mittelschule Wörth vor: „Ich hatte auch eine Handsäge und ein Nagelschussgerät dabei, damit konnten die Schüler gleich etwas Praktisches ausprobieren.“
"Wir Zimmerer sind Klimaschutz-Handwerker"
Auch bei den Erdinger Gewerbetagen präsentiert sich die Innung Ende Mai, um Jugendliche für das Zimmererhandwerk zu begeistern. Lippacher betont: „Wir Zimmerer sind Klimaschutz-Handwerker“, schließlich speichert Holz das klimaschädliche CO2 und er sieht weitere Vorteile: „Wir können uns in unserem Beruf verwirklichen, haben technische Hilfsmittel wie Kräne und müssen nicht bei jedem Wetter auf die Baustelle, weil wir vieles in der Halle vorfertigen können.“
Wie beliebt die Zimmerer-Ausbildung im Landkreis Erding ist, zeigen auch die Lehrlingszahlen: „Aktuell haben wir zwei BGJ-Klassen, zwei Klassen mit Azubis im 2. Lehrjahr und eine für das 3. Lehrjahr. So viele Azubis hatten wir noch nie“, sagt Lippacher.
Momentan mache den Innungsmitgliedern eher ein anderes Problem zu schaffen: Materialengpässe aufgrund der Ukraine-Krise. Darüber informierten bei der Versammlung auch Martin Zwislsperger vom Dachziegel-Hersteller Creaton und Sebastian Klopfer vom Dämmstoffhersteller Steico. Obermeister Lippacher appelliert: „Wir dürfen die Baumaterialien nicht mehr horten“, dann würde sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wieder normalisieren.
Innung plant vielseitige Aktivitäten
Außerdem freute er sich über ein neues Innungsmitglied: Die Zimmerei Ernstl aus Großstürzlham trat vor kurzem bei. Zudem wurde Tobias Eichinger als Mitglied in die Vorstandschaft gewählt und Florian Körner unterstützt Sebastian Haindl als neuer Revisor. Am 31. Mai steht die Wahl des Gesellenprüfungsausschusses an und im Winter wird ein Erste-Hilfe-Kurs organisiert. Damit die Zimmerer-Kollegen mal wieder ausgiebig ratschen können, plant die Innung am 8. Juli ein Grillfest beim Wirt in Grucking, denn Lippacher betont: „Die meisten von uns sind Mitbewerber, aber wir sind keine Konkurrenten.“